Vorwort   

Unsere Pfarrgemeinde St. Anna, bestehend aus den Kirchorten St. Anna und  St. Johannes in Ratingen-Lintorf, St. Bartholomäus in Ratingen-Hösel und  St. Christophorus in Ratingen-Breitscheid, möchte den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen in unseren zwei Kindertagesstätten St. Johannes und St. Christophorus sowie in den zahlreichen Kinder- und Jugendgruppen unserer Gemeinde einen sicheren und geschützten Raum bieten. Dass viele Menschen im Ehrenamt daran mitwirken und viel Herz, Engagement und Zeit dabei einbringen, macht uns zutiefst dankbar. 

Wir wissen, dass die engagierte Arbeit in den verschiedenen Bereichen von einer inneren Grundhaltung der Wertschätzung und des Respekts getragen ist. Sie erwächst aus dem Anspruch des christlichen Menschenbildes, das in jedem Menschen ein Abbild Gottes erkennt. Diesem hohen Anspruch fühlen sich alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unserer Kirchengemeinde verpflichtet, was uns sehr froh macht und wofür wir jedem Einzelnen herzlich danken möchten. 

In dem vorliegenden Institutionellen Schutzkonzept versuchen wir, diese gemeinsame Grundhaltung konzeptionell festzuhalten und durch Risikoanalyse, Beschwerdewege und ganz besonders durch Verhaltenskodizes verlässliche und konkrete Maßnahmen vorzulegen, die uns alle, die wir mit Kindern und Jugendlichen umgehen und arbeiten, für das Thema „sexualisierte Gewalt“, aber auch für mögliche (bewusste und unbewusste) Grenzverletzungen, sexualisierte Sprache und den Umgang mit Beschwerden sensibilisieren.  

Ein reger Austausch während der Konzeptentwicklung und das Prinzip der Partizipation, das bereits beim Entstehen des Konzeptes dafür gesorgt hat, dass sehr viele Haupt- und Ehrenamtliche – Vertreter aller Gruppierungen –  immer wieder maßgeblich beim Erarbeiten des Konzeptes involviert waren, hat bereits in den letzten zwei Jahren zu einer neuen Sensibilisierung für das wichtige Thema Prävention beigetragen. Man kann vielleicht sagen, dass es in unseren Gruppierungen schon geraume Zeit mitgeht und uns beschäftigt. Das ist nicht immer ein angenehmes Thema und dem ein oder anderen war es sicherlich manchmal auch lästig, aber es ist - zum Glück- nicht mehr wegzudenken aus unserem gemeindlichen Alltag und hat den einfühlsamen und achtsamen Umgang mit Kindern und Jugendlichen weiter gestärkt. Wir wollen hinsehen, aufmerksam sein und das Thema wachhalten; wir wollen aber auch Kinder stark machen und sie ermutigen, ihre Grenzen und Bedürfnisse im gegebenen Rahmen zu artikulieren.

  

Jeder Einzelne, der in der Arbeit und der Seelsorge mit Kindern und Jugendlichen tätig ist, trägt auch Verantwortung dafür, dass Kinder und Jugendliche vor sexualisierter Gewalt geschützt und ihre Rechte geachtet werden. Ich bin froh, dass wir dieses Anliegen alle gemeinsam verfolgen und dafür Sorge tragen! 

 

Unter der Federführung unserer Präventionsfachkräfte Andrea Artmann und Andrea Ropertz wurde ein Arbeitskreis gebildet - bestehend aus Seelsorgern, Verwaltungsleiter, Kirchenmusiker, Eltern, einer Diplom-Heilpädagogin sowie einer Kinderschutzfachkraft - der in seinen Sitzungen für die Entwicklung des Schutzkonzeptes verantwortlich mitwirkte. 

 

Die unten abgebildete Grafik veranschaulichte dem Arbeitskreis, welche Bausteine zur Erstellung des Schutzkonzeptes zu berücksichtigen waren. Im Folgenden wird Auskunft darüber gegeben, was die einzelnen Bausteine beinhalten, welches Ziel damit verfolgt wird, wie zum Erreichen dieser Ziele vorgegangen wurde und welche Konsequenzen sich daraus letztendlich für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in unserer Gemeinde ergeben. 

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Nur auf der Basis einer Grundhaltung von „Wertschätzung und Respekt" mit dem Ziel   und unter dem Dach einer „Kultur der Achtsamkeit“ können die tragenden Säulen des Schutzkonzeptes ihren Halt finden. Für all unser Tun und Handeln zur Umsetzung präventiver und intervenierender Maßnahmen zum Schutze unserer anvertrauten Kinder und Jugendlichen erbitten wir uns Gottes Kraft und Segen!